Donnerstag, 17. September 2020
Kunstraum Walcheturm, Zürich
walcheturm.ch
Filmstudie
Hans Richter, Deutschland, 1926, 5 min
Vormittagsspuk
Hans Richter, Deutschland, 1928, 7 min
Lichtspiel Schwarz Weiss Grau
László Moholy-Nagy, Deutschland, 1923, 6 min
Berliner Stilleben
László Moholy-Nagy, Deutschland, 1931, 9 min
Jorge Haro (Elektronik)
Traum
Horacio Coppola, Deutschland, 1933, 2 min
Un muelle del Sena
Horacio Coppola, Frankreich, 1934, 4 min
Un domingo en Hampstead Heath
Horacio Coppola, UK, 1935, 9 min
Así nació el obelisco
Horacio Coppola, Argentinien, 1936, 7 min
Von allen Avantgarde-Bewegungen verbindet man das Bauhaus sicherlich am wenigsten mit dem neuen Medium Film. Man denkt lediglich an den ungarischen Konstruktivisten László Moholy-Nagy, dessen Abhandlung «Malerei, Photographie, Film» (1925) für viele Jahre die einzige greifbare Spur einer Auseinandersetzung der Schule mit dem Medium war. Aber auch der argentinische Fotograf Horacio Coppola hat massgeblich zur Filmkunst des Bauhauses beigetragen. Nachdem er Ende der 1920er den ersten Filmklub von Buenos Aires gegründet hatte, um dem argentinischen Publikum den zeitgenössischen Film näherzubringen, reiste er von 1932 bis 1935 durch Europa, lernte seine künftige Ehefrau Grete Stern kennen und pflegte intensiven Austausch mit den wichtigsten Exponenten des Bauhauses. Zurück in Argentinien organisierten sie die erste Ausstellung für moderne Fotografie in Buenos Aires. Coppolas kleines filmisches Werk von nur vier Filmen ist ein faszinierendes Zeugnis einer intensiven Auseinandersetzung mit der Eigentümlichkeit der Bilder in Bewegung, ein beredter Versuch, eine persönliche Filmsprache zu finden, einen eigenen unübertragbaren Stil und Blick.
Das IOIC – Institute of Incoherent Cinematography präsentiert die Filmkunst des Bauhauses mit den Stummfilmen Horacio Coppolas sowie einer Auswahl an Werken von Hans Richter und László Moholy-Nagy. Die Filme von Richter und Moholy-Nagy werden mit einer neuen elektroakustischen Vertonung des argentinischen Elektronikers und Komponisten Jorge Haro gezeigt, dem Kurator der renommierten audiovisuellen Konzertreihe «Escuchar» [sonidos visuales], die seit 2012 im MAMBA – Museo de Arte Moderno de Buenos Aires stattfindet. Die Filme von Coppola werden live vertont vom Zürcher Elektroniker Dadaglobal.
©2017 - IOIC - Elisabethenstrasse 14a - 8004 Zürich - PC 85-712461-8 | Impressum | Newsletter