Donnerstag, 25. April 2019

Krieg und Frieden im Stummfilm

Filmpodium, Zürich
www.filmpodium.ch

20:15

Mara Miccichè aka Iokoi (Stimme, Elektronik), Steve Buchanan (Gitarre, Altsaxophon, Live-Elektronik), Dadaglobal (Elektronik, Piano)

The war to end all wars

Die Première des fulminanten Anti-Kriegs-Epos „J’accuse“ fand lediglich fünf Monate nach dem Waffenstillstand statt, der den Ersten Weltkrieg beendete, den Krieg also, der als „the war to end all wars“ bezeichnet wurde. Mit seinem ersten grossen Film hatte Abel Gance nichts weniger im Sinne, als diese Aussage zur Realität zu machen. Um die Grauen des Krieges zu schildern, verbindet er auf meisterhafte Weise Aufnahmen von wirklichen Soldaten auf wirklichen Schlachtfeldern – die Soldaten waren gerade für eine Woche auf Fronturlaub und starben fast allesamt eine Woche später in den Schützengräben – mit einer Dreiecksgeschichte zwischen Edith, ihrem Mann François Laurin und dem Dichter Paul Diaz. Mit seiner expressionistischen Kameraarbeit und innovativen Schnitttechnik weist der Film nicht nur auf seinen späteren Jahrhundertfilm „Napoleon“ (1927) voraus, sondern er beeinflusste zudem die Filmkunst von Hollywood bis Moskau.

Vertont wird dieser Meilenstein des pazifistischen Filmes von der Sängerin Iokoi, dem Saxophonisten und Gitarristen Steve Buchanan und dem Live-Elektroniker und Pianisten Dadaglobal. Es ist – wortwörtlich – auch musikalisch mit Pathos zu rechnen.