Alice Faulkners Schwester ist unlängst gestorben und hat ihr eine Korrespondenz hinterlassen, die den Grossherzog eines europäischen Kleinstaats zu Fall bringen könnte. Als Alice die belastenden Briefe nicht aushändigen will, sehen zwei Ganoven eine Möglichkeit, daraus Profit zu schlagen. Meisterdetektiv Sherlock Holmes wird beauftragt, die Affäre beizulegen, doch dann machen die Gauner gemeinsame Sache mit Professor Moriarty: Der Erzbösewicht will den Grossherzog erpressen und gleichzeitig Rache an Holmes üben.

Der erste Sherlock-Holmes-Film von 1916 galt als verschollen, bis er kürzlich im Archiv der Cinémathèque française entdeckt und zum 100. Jubiläum restauriert wurde. Dass der Film in Europa überlebt hat, ist nicht zuletzt der damals ungebrochenen Popularität der grossen französischen Verbrecher-Serials wie «Fantômas» (1913) und «Les Vampires» (1915) zu verdanken. Neben dem Pfeife rauchenden Sherlock Holmes in Deerstalker-Mütze faszinierte insbesondere auch die Figur des reizbar-manischen Meisterverbrechers Moriarty, der aus dem Untergrund heraus die Fäden zieht. Professor Moriarty, den Holmes selbst einen «Napoleon des Verbrechens» nennt, ist geradezu der Archetyp des kriminellen Genies, wie wir ihn wenige Jahre später in Fritz Langs Dr. Mabuse wiederfinden werden.