Mittwoch, 20. April 2016

Sehnsuchtsort Kino

stattkino, Luzern
www.stattkino.ch

19:00

Schweizer Holz Trio (Sopransaxophon, Altsaxophon, Tenorsaxophon, Bassklarinette, Stimme)

Le Voyage imaginaire

Ein Bankangestellter verliebt sich in eine Mitarbeiterin. Als er im Büro einnickt, hat er im Traume eine turbulente Abfolge von Abenteuern zu bestehen. Zuerst in einem Altersheim für Feen, dann in der Kathedrale von Nôtre Dame und zuletzt im Wachsfigurenkabinett des Musée Grevin. Mit Hilfe eines magischen Rings muss er sich gegen zwei Widersacher durchsetzen, um seine Herzensdame zu erobern.

Auf der Suche nach einer dem Film eigenen Ästhetik setzt sich René Clair das Ziel, die Kunst der bewegten Bilder von der Literatur und vom Theater zu befreien. Ihm schwebt ein reines Kino vor, eine autonome Sprache der Bilder, die sich am ehesten noch an der Musik orientiert. Nicht die erzählte Geschichte steht im Zentrum, sondern der Rhythmus der aufeinander folgenden Bilder und Perspektiven sowie die fortlaufende Bewegung, mit der sich die Handlung abspielt.

Als ein Produkt von Inszenierung und Montage bildet der Film die Realität nicht ab, sondern diese ist lediglich der Stoff, aus dem die kinematographischen Träume eine autonome und wunderbare Wirklichkeit erschaffen. Nicht das mimetische Prinzip beherrscht den Film, sondern gerade umgekehrt wird die Realität zu einer Inszenierung des Imaginären. Dieses Verständnis einer genuin filmischen Traumsprache hat René Clair am konsequentesten in «Le Voyage imaginaire» umgesetzt.