Freitag, 29. August 2014 – Sonntag, 31. August 2014

Dorffest Otelfingen 2014

Stiftung Mühle Otelfingen
www.muehle-otelfingen.ch

Freitag, 29. August 2014

21:00

Los Dos (Stimme, Gitarre, Schlagzeug)

Buster Keatons Film ist eine Parodie auf das beliebteste Genre der Stummfilmzeit und zugleich eine Antwort auf Charlie Chaplins “The Gold Rush”. Anstatt sich in eine sanftäugige Schönheit zu verlieben wie die Tramp-Figur bei Chaplin, ist bei Keaton das Objekt des Begehrens eine Kuh mit dem Namen Brown Eyes. Fortan unternimmt der Vagabund Friendless alles menschenmögliche, um sein geliebtes Rindvieh vor dem drohenden Schlachthof zu retten... Im Vorprogramm zeigen wir eine kurze Wildwestkomödie, in der Affen die Hauptrollen spielen.

Vertont werden die beiden Filme von Los Dos, das sind der Limmat-Trash-Delta-Blues-Gitarrist und Sänger Han Sue Lee Tischhauser und der Schlagzeuger Andreas Wettstein. Mit Gitarre, Ukulele und Schlagzeug bewaffnet, schaffen es die beiden Musiker im Nu, die Zuschauer in einen auf dem Kopf stehenden Wilden Westen zu versetzen.

Samstag, 30. August 2014

21:00

Steve Buchanan (Gitarre, Altsaxophon, Live-Elektronik), Lionel Friedli (Schlagzeug), Simon Berz (DIY-Instrumente, Schlagzeug)

Das spukende Haus ist ein immer wiederkehrendes Thema, dem sich auch drei begnadete Komiker der Stummfilmzeit angenommen haben: Buster Keaton, Max Linder und Charley Bowers. Noch bevor der Übervater des Surrealismus André Breton dem schwarzen Humor eine Anthologie gewidmet hat, schaffen es Keaton, Linder und Bowers auf je eigene Weise die Skelette zum Tanzen zu bringen.

Den Takt dazu geben Lionel Friedli und Simon Berz am Schlagzeug vor, begleitet von Steve Buchanan an der Gitarre.

Sonntag, 31. August 2014

00:00

King Kazzo (Altsaxophon), Lionel Friedli (Schlagzeug), Rainer Semen Burns (Dildos, DIY-Instrumente, Schlagzeug)

Sobald der voyeuristischen Kamera freier Lauf gewährt wird, schwenkt das cinematografische Auge auf die natürlichste Sache der Welt und erfasst den Gebrauch und die Ausschweifung der Lüste. Die Hüllen vor der Kamera fallen erstmals bereits vor 1900 in Frankreich. Wenige Jahre darauf entstehen die ersten, meist für den Gebrauch in Bordellen bestimmten pornografischen Filme, die den Akt nicht nur darstellen, sondern diesen auch in eine Handlung einbetten.

Die immer wiederkehrenden Kulissen und Figuren stehen bereits früh fest: Die Welt des Klosters mit ihren heiligen Priestern, Nonnen und Hunden, der ungläubige Christ im orientalischen Harem, der Speis, Trank und Liebe einfordernde Musketier in der Herberge, die strenge Lehrerin und ihre unartigen Schülerinnen... Die Vermählung von Erzähl- und Liebeskunst auf der Leinwand treibt schon früh ihre wundersamen Blüten. Von Ethno- über Historien- bis Aufklärungsfilm und von Homo- über Hetero- bis Zoophilie, jedes Genre und jede Vorliebe wird bedient. Es scheint geradezu, die moderne Pornoindustrie produziere nichts weiter als Fussnoten zu ihren stummen Vorläufern.

Für die Late Night am Otelfinger Dorffest hat das Institut für incohärente Cinematographie (IOIC) eine Auswahl mehrheitlich amerikanischer und französischer Sexfilme der Stummfilmzeit erstellt. Allesamt sind sie nicht jugendfrei und werden mit neuen, eigens für diesen Abend erarbeiteten und nicht unbedingt jugendfreieren Live-Vertonungen gezeigt.