In diesem minutiös durchkomponierten impressionistischen Melodram wirft Germaine Dulac einen ironischen und punktuell sarkastischen Blick auf das Leben der französischen Grossbourgeoisie. Eine berühmte Schauspielerin, die von einem reichen Mann verführt und verlassen wurde, wird zur gnadenlosen Frau und stürzt die Männer auf rücksichtslose und doch fesselnde Weise ins Verderben. In der Folge dekonstruiert der Film den Archetyp der Femme fatale mittels ausgefeilter narrativer und ästhetischer Strategien wie symbolistischer Inszenierung, selbstreflexiver Erzählweise und einer assoziativen Schnitttechnik, die in vielerlei Hinsicht Aspekte der sowjetischen Montage der 1920er Jahre vorwegnimmt. Es ist damit «eine der wenigen frühen Kreationen eines anspruchsvollen und komplexen Kinos, das zugleich kommerziell als auch künstlerisch, sozial engagiert und feministisch ist.» (Tami Williams)